Disparu... :-(


Disparu!... - Disparu!... - Dispa..." so hallt es noch lange in meinem Kopf nach.
Aber jetzt bin ich wieder hier. Hier in meinem Zimmer. Hier in meinem Bett.
Aber ich war ... - ich war doch in Paris ?!...

...oder hat mir mein Traum schon wieder mal einen Streich gespielt?...
Wie?... disparu? - ja, verschwunden! Ich wurde schon wieder mal "vertrieben"

Irgendwo, wohl in eines meiner Fotoalben,
habe ich nämlich diese Spruchweisheit von Jean Paul hineingeklebt:

"Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können!..."

Die gefiel mir damals so gut. Gefällt mir auch heut noch, und dieser Spruch,
er hat sich wohl soeben wieder mal bewahrheitet :-(

* *** *

Disparu, disparu, disparu - la rue...,
hm ja, meine Rue, meine so heissgeliebte Rue Broca!...

Aber in den Strassen von Paris, bin ich doch schon gewesen,
einst, als ich dort meine Standortforschungen betrieben hatte,
für meine Übersetzungen des genialen Erzählers: Pierre Gripari.

Schon viele Male war ich dort, in Paris oder weiter gefasst: in Frankreich.

Ob in Gesellschaft einer Busreisegruppe,
weil das eine schnelle preiswerte erste Möglichkeit war dort hinzukommen,
Oder später dann, mit Freunden & oft auch alleine.

Angefangen mit meiner Kamikaze-Ninja-Solo-Tour nach Cherbourg.
(Ein endlich wahrgemachter Traum: Einmal die Stadt des franz. Musicals
"Les parapluies des Cherbourg" sehen & erleben. - Ihn habe ich realisiert!...)

Dann wegen Bücher, nach Nancy, oder der Sprache wegen nach Lüttich / Liege.

Klar, auch wegen meiner heute fast naiv-dumm anmutenden Burgen-Romantik
("Le Haut Königsburg", "Reinhardstein",... - und wie sie alle heissen ...).

Schließlich wieder,
letztendlich immer wieder: nach Paris,
dort wo es alle Frankreich-Liebhaber,
alle Frankreich-Gourmets,
wo sie es immer wieder, ja fast magisch, hinzieht: nach Paris.

Ganz allein, nur mit meiner Samara, meinem SchokoLADA-Auto,
dass mich, fast nie, auf all den Reisen im Stich gelassen hatte.

Ich fuhr zum Höhepunkt meiner zahlreichen Reisen, Abenteuer & Ausflüge,
wieder nach Paris, wo ich dem grossen Komponisten, Musiker, Chansonier &
wunderbaren Menschen:
Michel Legrand,

dann am Ende seines Konzertes, persönlich, wie bei einer Oskar-Verleihung,
die Hand gedrückt habe.

Am Gipfel des Olymps mag´s nicht heller gewesen sein, als die Welt in jenem Augenblick,
um mich herum wurde,
in diesem Moment meines allerhöchsten Glücks-Gefühles. - Und "das" geschah in der Realität!...-
Nicht nur im Traum.

Wozu also träumen. Ich habe es doch schon erlebt.

Oder, ist alles nur Traum?... Wie Mark Twain (I like him :-x), es so treffend beschreiben lässt,
in seiner posthumen Erzählung: "Der geheimnisvolle Fremde" (The mysterious Stranger):

"Life itself is only a vision, a dream. -
... - Nothing exists; all is a dream.
God - man - the world - the sun, the moon,
the wilderness of stars - a dream, all is a dream;
they have no existence.
Nothing exists save empty space - and you !..."

und die hammerharte Draufschlag-Pointe (versteigungsmäßig) kommt noch dazu.
Denn, er (Satan), eröffnet uns weiterhin:

"And you are not you -
you have no body, no blood, no bones, you are but a thought." ...
Nothing exists but you.
And you are but a thought - a vagrant thought,
a useless thought,
a homeless thought,
wandering forlorn among the empty eternities!..."

Nicht nur,
dass wir nur "ein nutzloser herumirrender Gedanke im grenzenlosen Universum sind!..."
Nein, auch wir selbst, sind nur "erträumt".

Geträumt & somit erschaffen von irgendjemand anderem,
der - wenn er dies erkennen sollte,
uns jederzeit, fingerschnippend, aus seinen (Alp-)Träumen hinauswerfen,
sprich: verbannen kann !... - Welch eine LebensWillkür das doch ist, nicht wahr ?...

Well, that´s life, isn´t it ?!...

Nun warum, werde ich dann oft nicht ernst genommen? - Na klar, weil ich gar nicht ernst
genommen werden will.
Gestern etwa, da rief mich jemand an,
und als ich mit freundlicher, vielleicht etwas zu heller strahlender Stimme
zum Hörer griff und hinein melodierte:
"Ja, bitte?!..." -
Da legte das Gegenüber auf. - Hm, vielleicht klang ich etwas zu kindlich?
Zu warm-herzig? Zu unbefangen & ...zu mädchenhaft, zu freundlich? - Wer weiss dass!...

Ich schreibe, erzähle dies alles eh nur für die Katz´- aber ich liebe Katzen !... - und deshalb ist
es wahrscheinlich auch nicht umsonst :-)

Und schon wieder kommt mir so ein Zitat in den Sinn.
Diesmal von der Amerikanerin, Pearl S. Buck,
die am gleichen Tag geboren wurde wie ich:

"Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen,
wenn wir uns entschliessen daraus zu erwachen."

Tja, that´s life. - Ich bin erwacht.
Und wie. ...

(...der das)

- ENDE -

(macht ... :-)
(einfach genial!... - So dachte ich einst, als ich R.L.Stevenson´s "Selbstmörderclub" las .-)

* *** *

NACHTRAG :
Eigentlich wollte ich "wirklich" (hm, was ist das jetzt?..., ja wirklich, ;-)
etwas über einen Traum schreiben, aber was soll´s: Traum & Wirklichkeit.
Es ist eh alles "Mischmasch" (s. L. Carroll .-)


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